Autor: Melanie

Ahnentafel

Zum Start habe ich euch heute eine Ahnentafel zum Download vorbereitet. Diese könnt ihr euch ausdrucken und mit den Informationen füllen, die ihr nach und nach in Erfahrung bringt.
Tipp: Schreibe Daten, für die du noch keinen Quellennachweis hast mit Bleistift, und bestätigte Daten mit Kugelschreiber/Filzstift. So hast du immer den Überblick, wo dir noch die Quelle fehlt.

Gehe auf Entdeckungsreise in der näheren Umgebung

Wenn du mit der Ahnenforschung anfangen möchtest, fang erst einmal damit an, die Informationen in deiner Nähe zusammenzutragen. Unterhalte dich mit deinen Eltern und deren Geschwistern, frag Cousinen und Cousins, besuche Großeltern, Großtanten,… und andere Weggefährten deiner Familie. Und streue die Information, dass du dich für eure gemeinsamen Vorfahren interessierst. Vielleicht gibt es in deiner Familie bereits jemanden, der (einen Teil) der Familie aufgeschrieben hat? Vielleicht hat die Großmutter noch die Familienbibel ihrer Eltern, wo ein paar Generationen eingetragen wurden? Und konzentriere dich dabei nicht nur auf die Fakten, schreib dir auch die Geschichten auf, die es zu erzählen gibt!
Fang erst einmal Schritt für Schritt an. Lass dich nicht stressen, du musst nicht gleich in die Archive fahren! Du brauchst nicht gleich einen Gen-Test! Du musst noch kein Abo abschließen, um Kirchenbücher online einsehen zu können! Das kannst du alles noch machen, aber gehe zuerst auf Entdeckungsreise in der näheren Umgebung!

Sterbebilder oder Totenzettel

Früher war es überweigend in katholischen Gegenden Brauch, für die Verstorbenen Sterbebilder mit den wichtigsten Lebensdaten drucken zu lassen. Heute werden die Sterbebilder oft unabhängig von der Konfession gedruckt, meist mit einem Foto der Verstorbenen sowie Geburts- und Sterbedatum und -ort. Sie sind eine liebe Erinnerung and die Verstorbenen und geben uns Informationen zu den Lebensdaten. In vielen Familien findet sich eine ganze Kiste voll.
Viele Ahnenforschervereine sammeln und erfassen die Sterbebilder, beispielsweise der Bayerische Landesverein für Familienkunde e.V. und die Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e.V.

Der berühmte Schuhkarton…

Bei vielen Forschern beginnt das Interesse an der eigenen Familiengeschichte mit dem Fund eines Bildes oder eines Schuhkartons mit einem Sammelsurium an alten Fotos und Unterlagen.
Habt auch ihr eine (Schuh-)Schachtel, in der alte Bilder gesammelt wurden? Je länger deine Familie schon in dem Haus wohnt, desto besser stehen die Chancen, dass frühere Generationen euch etwas hinterlassen haben. Oft stehen diese irgendwo auf dem Dachboden oder ganz hinten im Schrank, und keiner erinnert sich so richtig daran. Frag doch mal deine Eltern, wissen sie etwas? Hake ruhig auch etwas nach, manches erscheint den Eltern vielleicht nicht besonders spannend, ist für dich aber schon ein Teil Geschichte. So war der Kinderausweis der Eltern für sie vielleicht ein ganz normales Dokument, für dich ist es aber schon ein kleiner Schatz aus der Vergangenheit.

Ahnentafeln 1933-1945

In der Zeit, als die Nationalsozialisten von 1933-1945 regiert haben, mussten viele Deutsche mit einem „Ariernachweis“ ihre arische Herkunft belegen, beispielsweise wenn sie bestimmte Berufe ausüben wollten, wie Ärzte, Beamte oder Mitarbeiter im öffentlichen Dienst.
Wenn sich in deiner Familie solche Unterlagen finden, hast du schon einen guten Anhaltspunkt über deine Vorfahren und die angegebenen Quellen.
Aber Achtung! Vergiss nicht, aus welchem Grund diese Ahnentafel erstellt werden musste: Juden oder Personen mit jüdischen Vorfahren sollten radikal aus der Gesellschaft entfernt werden. Behörden und Kirchen mussten plötzlich sehr viele Anfragen bearbeiten und Beglaubigungen ausstellen. Dabei können Fehler passieren, oder möglicherweise wurden Informationen bewusst verfälscht oder weggelassen. Nimm die Informationen also nur als Orientierung und überprüfe die Quellen nochmals selbst. Das betrifft natürlich nicht nur die Informationen aus den Ariernachweisen, sondern jegliche Daten, die du aus fremden Forschungen erhältst.

Familienstammbuch

Die ersten Urkunden für deine Ahnenforschung findest du bereits bei dir daheim: Im Familienstammbuch. In dem Moment, in dem eine Familie gegründet wird, also bei Heirat bzw. bei Geburt des ersten Kindes. Dort werden dann alle Urkunden für die Familie
eingeheftet. Du findest darin also nicht nur deine eigene Geburtsurkunde, sondern auch die deiner Geschwister und deiner Eltern, ebenso wie deren Heiratsurkunde und auch die Sterbeurkunden, falls in deiner Familie bereits jemand
gestorben ist.
Bestimmt haben auch deine Großeltern so ein Familienstammbuch, oder zumindest die entsprechenden Urkunden bei sich daheim…

Kekulé-Nummer

Die Kekulé-Nummerierung (auch Nummerierung nach dem Sosa-Stradonitz-System oder Sosa-Nummer) ist die gängige internationale Nummerierung der Vorfahren in einer Ahnentafel. Mit dieser Nummerierung findest du dich in deinen Unterlagen schnell zurecht.
Das Prinzip ist ganz einfach:
Der Probant, also die Ausgangsperson, erhält die Nummer 1.
Beim Vater verdoppelt sich die Zahl, er erhält also die Nummer 2.
Seine Frau, die Mutter des Probanten, erhält die nächst höhere Nummer, also die Nummer 3.
Nun geht es in jeder Generation nach dem gleichen Prinzip weiter:
Beim Vater verdoppelt sich die Nummer, die Mutter hat die Nummer des Vaters +1. Somit haben alle Männer gerade Nummern, alle Frauen die ungeraden.  Einzige Ausnahme: Der Probant hat immer die Nummer 1, egal ob männlich oder weiblich.
Das ist nicht nur hilfreich für deine eigenen Unterlagen, diese Nummerierung wird dir auch oft begegnen, wenn du fremde Unterlagen einsehen kannst. Wenn du dieses Prinzip verstanden hast, kannst du dich in diesen Unterlagen, wie beispielsweise dem Ariernachweis, schnell zurecht finden, wer denn nun eigentlich mit wem verwandt ist.
Die Nummerierung wird auch in unserem Anfängerheft verwendet, in welchem du deine ersten Forschungsergebnisse übersichtlich sammeln kannst.

MrWissen2go Geschichte

MrWissen2Go wurde von Mirko Drotschmann ins Leben gerufen, einem deutschen Journalisten und YouTuber. Auf seinem Kanal veröffentlicht er Videos zu verschiedenen Themen, insbesondere aus den Bereichen Politik, Geschichte und Gesellschaft. In den Videos von MrWissen2Go Geschichte erklärt Mirko Drotschmann auf eine informative und leicht verständliche Art Themen aus der Geschichte:

https://www.instagram.com/mrwissen2gogeschichte/
https://www.youtube.com/mrwissen2go_geschichte

www.familysearch.de

Bei Familysearch kannst du ebenso wie bei Ancestry einen eigenen Stammbaum anlegen und mit anderen Stammbäumen und Dokumenten vergleichen.
Besonders wichtig ist bei Stammbäumen sowie anderen Quellen im Internet, dass du immer genau schauen musst, woher die Informationen stammen, und ob es sich tatsächlich um Personen handelt, die auch in deiner Familie vorkommen. So verlockend wie es ist, vorgeschlagene Personen mit wenigen Klicks in den eigenen Stammbaum zu übernehmen, so leicht kann man hier auch den falschen erwischen. Und nur weil jemand andereres es in seinem Stammbaum so geschrieben hat, muss es noch lange nicht richtig sein, vielleicht hat er es falsch gelesen, abgeschrieben, interpretiert,…

www.ancestry.de

Ein großer Anbieter von verschiedensten Quellen im Internet ist Ancestry. Das Unternehmen scannt und veröffentlicht neben alten Kirchenbüchern auch weitere historische Quellen, in denen Informationen zu den Vorfahren und ihren Berufen oder Familien zu finden sind.
Auf der Website  kann kostenlos ein eigener Stammbaum eingegeben werden (bei den Einstellungen lässt sich einstellen, ob jeder die Inhalte einsehen kann oder nur ausgewählte Personen. Durch Hinweise werden dann mögliche Übereinstimmungen in Dokumenten angezeigt. Hier muss man dann natürlich aufpassen und die Dokumente genau überprüfen, denn durch zu schnell übernommene Informationen kann es ganz schnell passieren, dass man einen ganz falschen Familienzweig weiter erforscht.
Neben den Hinweisen kann man aber auch ganz allgemein in den Dokumenten suchen, indem man beispielsweise die Taufbücher seiner Heimatgemeinde durchforstet oder in alten Kriegslisten seinen Urgroßvater sucht.
Die Erstellung eines Stammbaumes ist kostenfrei, für das Ansehen von Dokumenten muss man eine Mitgliedschaft abschließen die dann je nach Dauer kostenpflichtig ist.
Tipp: Es gibt immer wieder Angebote, wo ein paar Tage kostenlos gesucht werden kann oder ein ganzer Monat nur 1 Monat kostet. Es lohnt sich also, die Website immer mal wieder im Auge zu haben und dann das Angebot zu nutzen. Am besten nach Abschluss des Abos gleich kündigen, denn sonst verlängert sich das Angebot im Anschluss und die Monatsgebühren werden entsprechend fällig! Wenn ihr euch da unsicher seid schaut euch das mit den Preisen am besten mal mit euren Eltern an, damit euch nicht versehentlich Kosten entstehen…
Übrigens lässt sich der eingegebene Stammbaum jederzeit auch exportieren und in andere Programme einfügen, sodass ihr das Programm auch mal wechseln könnt, weil euch die Funktionen in einem anderen Programm besser gefallen.